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Ein Ferientagebuch für Kinder während der Corona-Krise

24. März 2020

In diesen Tagen kommt niemand um das Thema Corona-Krise herum. Uns Erwachsene halten die stetig neu reinkommen Nachrichten in Atem, während wir als Eltern gleichzeitig auch noch Wege finden wollen, um die politisch auferlegte Auszeit für und mit unseren Kindern so angenehm wie möglich zu gestalten.

Ich gebe zu, ich verliere mich immer wieder in den News und den damit verbunden Ängsten, die oft ungefiltert auf mich einprasseln. Ich habe mir vorgenommen, achtsamer mit meinen Gefühlen umzugehen, weil ich merke, dass diese Spannung in mir verhindert, dass ich angemessen auf meine Kinder eingehen kann. Sie fühlen, dass trotz allem Sonnenschein und gefülltem Kühlschrank eben doch nicht alles Business as usual ist.

Ich habe beschlossen uns eine Insel zu schaffen. Ich möchte, dass sie auch gute Erinnerungen an diesen Frühling haben. Es riecht so nach Neuanfang und Aufbruch da draußen. Auch die Kinder spüren dieses wunderbare Kribbeln. Es drängt sie raus in die Natur, sie wollen erleben und entdecken, wollen ihre körperlichen Grenzen spüren, Neues lernen und sich als Gestalter ihrer Lebenswelt wahrnehmen. Das ist aufgrund der weltweiten Pandemie nun drastisch eingeschränkt- zumindest außerhalb unserer vier Wände. Nun, machen wir das Beste draus- wir suchen uns die Abenteuer, die möglich sind, schaffen uns Erinnerungen, genießen die verlangsamte Familienzeit und halten uns an den Auspruch meiner Schwägerin: „Alles wird gut“.

Ich habe große Freude daran, alles zu dokumentieren und so kam ich auf die Idee das Konzept „Ferientagebuch“ für die Corontäne-Zeit abzuwandeln. Die Kinder lieben kreatives werkeln- im Prinzip machen sie das auch aus eigenem Antrieb in jeder freien Minute, daher braucht es nur das Rascheln der Basteltischdecke, dass sie neugierig um die Ecke kommen. Oh, wie ihre Augen strahlen, als sie das ganze Bastelmaterial erblicken. Im NullKommaNichts sind sie mit Feuereifer dabei.

Im Kindergarten haben (hatten) sie ihre Portfolio- Ordner, an denen sie regelmäßig arbeite(te)n und nach dem Prinzip möchten sie auch dieses Ferientagebuch gestalten. Sie freuen sich so über die bunten Sticker. Beinahe hätte die Kleine schon alle auf dem Ordnerdeckel aufgebraucht 😉

Ich male für sie ein paar Einlegeblätter- ähnlich wie im Portfolio-Ordner, auf denen sie verschiedene Dinge, die sie nun erleben festhalten können. Der Kreativität sind dabei keine Grenzen gesetzt. Hier ein paar Vorschläge, die mir bisher eingefallen sind:

  • „Das habe ich heute erlebt“
  • „So war das Wetter heute“
  • „Das haben wir gegessen“
  • „Das habe ich heute gelesen“
  • „Ein witziger Witz“
  • „Küchenzauber“
  • „Kinderkunst“
  • „So fühle ich mich gerade“
  • „RätselRunde“
  • „Das habe ich selbst gemacht“
  • „Meine Lieblingsfernsehserie“
  • „Das höre ich gerne“
  • „Ein tolles Tier“
  • „Mein Lieblingsspiel“
  • „Zu diesem Lied tanze ich gerne“
  • „Das habe ich geträumt“

Obiges wären Themen, die immer wieder kehren können (wie z.B. die Erlebnisse), nachfolgend habe ich noch ein Paar Ideen für 2dimensionale Basteleien gesammelt, die man ebenfalls in diesem Ferientagebuch einheften könnte:

  • Prickeln
  • Sticken
  • Ausschneiden, anmalen
  • (Auf)Kleben
  • Malen nach Zahlen
  • Mit Wasserfarben malen
  • Selber ein Rätsel ausdenken, z.B. ein Labyrinth
  • Foto-Collage
  • Ausmalbilder (kostenlose Vorlagen habe ich euch weiter unten zusammen gestellt)

Einige Kreative in Instagram stellen kostenlose Malvorlagen zur Verfügung- aus Solidarität und um unseren Kindern die Zeit zu verschönern. Vielleicht findet ihr sie genauso schön wie wir und mögt sie euch auch ausdrucken. (ja, die Bilder sind umsonst, aber ein Blick auf das restliche Portfolio der Kreativen lohnt sich dennoch und während der Krise freuen die sich bestimmt auch über Support- über die kostenlosen Dienste hinaus)

  • https://www.life-is-delicious.de/downloads/
  • https://www.flowmagazine.com/do/comforting-coloring-pages.html 
  • http://www.gretasfreunde.com/ 
  • https://colormeninasophie.wixsite.com/colorme
  • https://stiftundpapier.de/portfolio_page/coloringpictures 
  • https://www.newniq.com/allgemein/malvorlagen-fuer-kinder-gegen-den-corona-kollar/ 
  • https://silviebomhard.de/love-kram-prints
  • https://papustories.com/pages/coloring-pages
  • https://dontgrowup.pl/deutsch/produkt/malvorlage/
  • https://blog.kleineprints.de/wp-content/uploads/2020/03/kleineprints_ausmal-abc.pdf

Ich habe beim einkaufen geschaut, dass zumindest ein Teil ökologisch okay ist, was ja bei Stickern und Filzstiften schwieriger ist. Umso mehr freute ich mich über die entdeckten Pappordner, die by the Way ein Highlight für die Kinder waren, und die Buntstifte aus nachhaltiger Forstwirtschaft. Dies ist dann auch Werbung, allerdings unbezahlt und unbeauftragt, einfach weil ich mich über den Fund freue und hoffe, jemanden inspirieren zu können.

  • Das ist der Pappordner
  • Stabilo Buntstifte Green color
  • Fotokarton

Und falls ihr Material technisch nicht so gut ausgestattet seid und gerade keine Möglichkeit habt, bei euren lokalen Händlern einzukaufen, kann ich euch den Idee-kreativ Shop sehr empfehlen. Die haben wunderschöne Bastelsachen aus jeder Sparte. (Werbung, unbezahlt und umbeauftragt)

Über die verschiedenen Themen-Blätter kommen die Kinder und wir auch immer wieder ins Gespräch, zum Beispiel, wenn sie erzählen, wie sie sich aktuell fühlen. Da kommen ganz interessante Sachen zu Tage und ich empfinde es als echte Bereicherung für uns. Abgesehen von den Kindern, die die Vorlagen mit Hingabe ausfüllen, habe auch ich große Freude, diese zu gestalten, mich in die kreative Arbeit zu vertiefen und die Welt einfach mal stumm zu schalten.

So, und nun wünsche ich euch ganz viel Freude und jede Menge Ausdauer der Kids, beim gestalten eures eigenen Ferien-Tagebuchs.

Habt’s fein!

Sandra

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Filed Under: Gemachtes, Leben mit Kindern Tagged: Corona, Corona-Krise, Familienleben, Ferienprogramm, Ferientagebuch, Leben mit Kindern, mit Kindern basteln, Tagebuch

Laut werden gegen Mobbing // Für mehr Öffentlichkeit, Fachleute und Respekt

7. Februar 2019

#stopmobbing – Mobbing geht uns alle an

Diese Woche ging eine Nachricht über die Folgen von Mobbing durchs Netz, die mich und viele andere Eltern-blogger sehr erschüttert hat. Ein gerade mal 11 jähriges Mädchen hat sich, nachdem es Opfer von Mobbing wurde, das Leben genommen. weiterlesen

Daraufhin hat es sich Daniela von Nenalisi, die schon aus eigener Erfahrung gerade mitten im Thema steckt, zur Aufgabe gemacht, ihre Reichweite zu nutzen, um aufzuklären, laut zu werden und auch andere Blogger mit ins Boot zu holen. Damit Mobbing nicht länger ein Tabu-Thema ist, wo die Opfer viel mehr (negative) Aufmerksamkeit bekommen als die Täter und letztere ungestraft weiter ihren Machtgelüsten frönen können. Unter dem Hashtag #stopmobbing könnt ihr auf Instagram Danielas Beiträge und die anderer Blogger finden- oder auch selber etwas schreiben. Auf dass das Thema Mobbing viel präsenter wird, Opfer schnell herausfinden können, wo sie Hilfe bekommen, Eltern potentieller Täter aufhorchen und pädagogisches Personal sensibilisiert wird.

Mobbing wird in Zeiten von social media und allgegenwärtigen internet fähigen Mobilgeräten immer komplexer. Umso wichtiger ist es, ebensolche Kanäle auch für die gute Sache zu nutzen. Sowohl um den Opfern Hilfen anzubieten als auch um die vorbeugende Botschaft in die Welt zu tragen.

Statt an den Symptomen rum zu doktoren, die Wurzel des Problems angehen

Die Grundschullehrerin Sassi schrieb kürzlich auf ihrem Instagram Profil @liniert.kariert davon, dass sie schon viel früher ansetzt, indem sie ihre Schützlinge im wahrsten Sinne des Wortes „sieht“. Ihnen die Aufmerksamkeit und Wertschätzung zukommen lässt, die sie selbstbewusst macht, damit sie gar nicht erst in die „Not“ kommen, zum Täter zu werden.

Ein Kindertherapeut sagte mal zu mir: „Dominanz ist ein Zeichen von Unsicherheit“.

So klar das klingt, so erleuchtend war dieser Satz für mich. Wenn ich mit dominanten Menschen zu tun habe- oder gar selber so agiere, hinterfrage ich das, um herauszufinden, warum derjenige, bzw. ich so handele, wo die Unsicherheit liegt.

Die Gründe für mobbing sind sehr vielfältig, aber ein wichtiger Faktor steckt immer darin: das Gefühl von Macht- und für eine Gruppe, das wohlige Gefühl von Gemeinschaft, Zusammengehörigkeit.

„Nach oben buckeln, nach unten treten“

Meiner Erfahrung nach werden Kinder nicht von alleine zu unempathischen, egozentrischen Tätern, sie erlernen es am Verhalten ihrer Bezugspersonen und Mentoren (das können auch Gleichaltrige sein, das müssen nicht zwangsläufig die Eltern sein), eventuell werden sie selbst von ihnen dominiert und agieren nun nach dem sogenannten Radfahrer-Prinzip „Nach oben buckeln, nach unten treten“. Um die viele Aggression und Enttäuschung über die Verletzung der eigenen Integrität, abbauen zu können, suchen sie sich jemanden, der ihnen (noch) schwächer erscheint. Und nicht selten nimmt das ganze eine Dynamik an, die sich irgendwann nicht mehr stoppen lässt. Und im Schutz der Gemeinschaft, fühlen sich die Aggressoren sicher, verlieren noch mehr den Bezug zu ihren Handlungen und rechtfertigen dies mit der Unterstützung der anderen. „Wenn alle das machen, kann es ja nicht so falsch sein“.

Die Eltern solcher Aggressoren haben möglicherweise selber eine problematische Entwicklungsgeschichte und daraus beispielsweise narzisstische Charakterzüge oder zumindest ein egozentrisches Weltbild entwickelt haben. Und diese anderen, selbstbezogenen Werte erlauben es ihnen nicht, sich in die Lage der Opfer zu versetzen. Vielleicht bestärken sie ihre aggressiven oder manipulativen Kinder sogar darin, dass sie sich auf diese Weise in der Gesellschaft behaupten sollten, etwaige eigene Mängel durch geschicktes Auftreten überspielen und ihren Platz in der Gruppe erkämpfen, anstatt selber in die Opferrolle zu geraten. (Also mit dominantem Verhalten Unsicherheit überspielen- auf Kinder-, wie auf Elternebene)

Bei diesen Eltern wird anschließende Intervention von Pädagogen vermutlich nicht auf fruchtbaren Boden treffen, weshalb eine Einsicht und Zusammenarbeit äußerst schwierig werden dürfte.

Ansetzen in den Betreuungs- und Bildungseinrichtungen

Dort, wo wir ansetzen können, sind die Betreuungseinrichtungen, die Pädagogen. Wobei im Elementarbereich, also dem Kindergarten, noch ein zuträglicherer Stellenschlüssel vorzufinden ist und auch die Ausbildungsinhalte, die Betreuer besser auf solche Aufgaben vorbereiten. In der Schule sieht es da schon schwieriger aus. Im Lehramtsstudium gibt es nur wenig Pädagogikanteil und anschließend sieht sich ein Lehrer/ eine Lehrerin ganz allein vielfältigen Aufgaben gegenüber, die eigentlich auf viel mehr Fachleute verteilt werden müssten. Inklusion ist eines dieser Themen, die so schnell durch die Politik auf den Weg gebracht wurde, dass gar keine Zeit war funktionierende Strukturen zu installieren. Es braucht, wie in jedem Care- Beruf viel mehr Personal. Viel mehr Spielraum, sich über die reine Wissensvermittlung hinaus, auf die diversen Bedürfnisse ihrer Schutzbefohlenen einlassen zu können. Schlicht: „Die Kinder sehen zu können, in Allem was sie sind und was sie brauchen und sie dann genau dort abzuholen.“

Die Politik muss die richtigen Bedingungen schaffen

Und hier schließt sich der Kreis wieder. Ja, der Bereich Kindergarten, Schule, Jugendhilfe, Altenpflege usw. erwirtschaftet wenig bis kein Geld, ist aber so elementar für das Gelingen unserer Gesellschaft und die Folgekosten ungleich höher, dass es endlich an der Zeit ist, dass die Politik, qualitativ hochwertiger ausbildet, deutlich besser bezahlt und einen realistischen Betreuungsschlüssel ermöglicht, der die Menschen nicht ausbrennt, der die Vorbeugung von Mobbing, Bildungskrise und Schulabgängern, die nicht  auf dem ersten Arbeitsmarkt integrierbar sind, ermöglicht.

Hilfe und Informationen finden:

Hier findet ihr eine Definition, Ursachen, Ideen, Präventionsmaßnahmen auf einer Seite von Schülern weiterlesen

und das sagt das Schulministerium NRW dazu weiterlesen

Hilfe und Ansprechpartner findet ihr hier (gesehen bei nenalisi):

  • Zeichen gegen Mobbing
  • Stoppt Mobbing / Carsten Stahl
  • fairplayer
  • Hilfe bei der Polizei 

www.telefonseelsorge.de  0800/111 0 111 und 0800/111 0 222.

Weiterlesen könnt ihr bei ganz tollen Mama- Bloggerinnen:

  • Chaos and Queen
  • Familieberlin

 

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Filed Under: Allgemein, Gedachtes, Leben mit Kindern Tagged: Eltern, Familie, Kinder, Leben mit Kindern, Mobbing, Pädagogik, Schule, Stop

Gastbeitrag bei Chaos&Queen // „Wann ist der richtige Zeitpunkt für´s 2. Kind?“

5. April 2018

Hallo ihr Lieben,

schaut doch mal bei der lieben Jule von Chaos & Queen vorbei. Die hat sich und ein paar Mamabloggerinnen- unter Anderem mir, die Frage gestellt: „Wann ist der richtige Zeitpunkt für´s zweite Kind?“

Der richtige Zeitpunkt fürs zweite Kind Bloggermamas plaudern aus dem Nähkästchen

Und wenn ihr schon mal da seid, könnt ihr ja gleich mal ein bisschen bei Jule stöbern, die ist nämlich auch eine zweifache Mädchen-Mama, schreibt authentische und herzliche Texte über ihr Leben mit den lieben Kleinen und hat immer wieder super schöne Basteltipps für und mit Kindern, teilt einfache Rezepte und gibt ehrliche Einblicke in die manchmal anstrengenden Seiten des Elternseins und wie man dabei den Blick auf´s Gute nicht verliert. weiterlesen

Habt´s fein

Eure Sandra

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Filed Under: Gedachtes Tagged: Altersunterschied von Geschwistern, Gastbeitrag, Leben mit Kindern

Warum mehr Gehalt für Erzieherinnen die Qualität der Betreuung im Elementarbereich verbessert

27. März 2018

Bessere Bezahlung = mehr ErzieherInnen?// Was mehr Geld, mit mehr Qualität in der KinderBetreuung zu tun hat

Ich bin Erzieherin- und Mutter. Wir hatten Glück, wir haben für unser erstes Kind einen Platz in unserer Wunsch- Kindertagesstätte(Kita), in unserem Wohnort bekommen. Das Geschwisterkind ist dadurch anstandslos auch dort untergekommen- ohne zentrales Vergabeverfahren oder anderer „Zitter-“ Faktoren. Das ist nicht selbstverständlich.

Viele meiner Freundinnen haben sich in zig Kitas angemeldet und oft Absage um Absage kassiert. Besonders schwer wird es nach dem 3. Geburtstag, weil die Kitas oft schon Unter 3 (U3) aufnehmen und somit ihre Gruppen mit eigenem Nachwuchs füllen können, sodass kaum Plätze für externe Dreijährige frei werden.

Wie ist die Situation bei euch? Gibt es überhaupt genügend Kitas und nehmen die auch U3 Kinder auf?

Ich hab mir sagen lassen, dass es in der Stadt noch deutlich schwerer ist- da bekommt man mitunter nicht 3, sondern 30 (!) Absagen. Von eigener Wahl mal ganz abgesehen. Dafür wird es, je ländlicher man lebt, schwieriger einen Kita-Platz für U3 oder gar U2 Kinder zu bekommen, weil es sie oft gar nicht gibt.

Zu wenig Fachpersonal für außerhäusliche Betreuung von Kindern

In Anbetracht des großen Erziehermangels, den immer größer werdenden Gruppen und somit auch Qualitätsabstrichen in der Betreuung oder z.T. auch in der Qualifikation des Personals, haben wir es ziemlich gut getroffen.
Bei uns gibt es einen guten Personalschlüssel und eine spürbar gute Atmosphäre im Team. Abgesehen davon, auch ein ansprechendes Konzept und ein wunderschönes Außengelände.

Mehr Lohn für ErzieherInnen?

Ob die Pläne der neuen Familienministerin Franziska Giffey, Erziehergehälter merklich zu erhöhen irgendwann Realität werden? Sie findet, dass der Verdienst von ErzieherInnen dem Niveau von GrundschullehrInnen angeglichen werden sollte. weiterlesen
Das wäre wünschenswert. Der Beruf ist toll, aber die Bedingungen wahrlich sehr herausfordernd. Es mag hochnäsig klingen, aber in meiner Situation ist es mir der geringe Verdienst nicht wert, so viel Energie im Beruf zu lassen, die dann bei meinen eigenen Kindern fehlt.
Es ist lächerlich, was ich als  (pädagogische) Fachkraft, verglichen mit Müttern in anderen Berufen, für einen Verdienst erzielen kann. Das da die Motivation schwindet und gut ausgebildetes Personal lieber in andere Arbeitsbereiche abwandert (z. B. in Verwaltungsbereiche bei Stadt und Land), ist für mich nachvollziehbar.
Was aber fachliche Qualifikation in der Betreuung ausmacht, ist wohl nicht jedem Politiker bewusst. Das muss man erlebt haben. Natürlich machen Kinderpflegerinnen auch einen tollen Job. Sie sind enorm wichtig, da gerade im U3 Bereich viel pflegerischer Aufwand besteht, nichts desto trotz haben Pädagoginnen, die beispielsweise Elementarpädagogik studiert haben, einen ganz anderen Blick auf die Kinder.

Gute Qualifikation von ErzieherInnen ist sehr wichtig

Ich hatte das Glück in einem vielseitig ausgebildeten Team arbeiten zu können und fand die Zusammenarbeit immer wieder lehrreich und inspirierend. Eine Kollegin hatte Sozialpädagogik und – Management studiert, die andere zusätzlich eine Motopädieausbildung, die dritte war Tanz- und Bewegungspädagogin, eine Künstlerin und eine Erzieherin mit Montessori-Diplom, sowie viele weitere ergaben ein breit aufgestelltes Team, was versuchte den ansteigenden Anforderungen in der Kinderbetreuung gerecht zu werden. Es mag subjektiv sein, aber die Auffälligkeiten und Schwierigkeiten von Kindern im sozialen Umgang wurden zunehmend mehr. Immer häufiger zeigten sie erhöhten Förderbedarf, dem man in einer Regeleinrichtung, schwerlich nachkommen kann, da der vom KiBiz vorgeschriebene Stellenschlüssel ausschließlich dann halbwegs zum Tragen kommt, wenn wirklich alle Mitarbeiter einer Einrichtung anwesend sind.

Aber- alle Eltern kleiner Kinder können das nachvollziehen- Erzieher sind, auf Grund ihrer Zielgruppe, ständig Viren und Keimen ausgesetzt, die auch bei gutem Immunsystem immer wieder dazu führen können, dass sie krank werden und ausfallen, dann gibt es ja auch noch den Anspruch auf Fort- und Weiterbildung und irgendwann muss jeder Mitarbeiter mal Urlaub nehmen. Nicht zu vergessen, Schwangere im Beschäftigungsverbot oder Langzeiterkrankte, die z.B. der ständigen körperlichen Belastung geschuldet sind. Ihr seht schon, dass ein Team komplett im Dienst ist, ist äußerst selten, Springer gibt es auch zu wenige und meist nur bei Trägern, die sich Einrichtungsübergreifend mit Personal aushelfen können.

Aber ich schweife ab. Eigentlich wollte ich nämlich auf den Gewinn gut ausgebildeter ErzieherInnen hinaus. Auch im Elementarbereich gibt es einen Bildungsauftrag, der sieht zwar etwas anders aus, als im Schulwesen, ist aber dennoch gesetzlich verankert und muss z. B. in Form von Bildungsdokumentation nachgewiesen werden. Neben solchen Dingen, wie motorische und kognitive Fähigkeiten aus zu bauen und Kinder fit für die Schule zu machen, gibt es aber noch viel mehr Bildungsbereiche, die man fördern kann. Meines Erachtens gibt es im sozial- emotionalen Bereich immer mehr Bedarf, der nun mal von höher qualifizierten Erzieherinnen oder Sozialpädagogen besser erfasst und bedient werden kann.

Ich habe vor meiner Zeit im Kindergarten im Heim gearbeitet, wo sich die verschiedenen Fachbereiche vernetzen, um die Entwicklung der Schützlinge optimal begleiten und unterstützen zu können. Ich finde, dass das auch in einigen, wenn nicht sogar in allen Kitas sinnvoll (übrigens auch in Schulen, aber das ist ein anderes Thema) ist.

Gewinn für sozial benachteiligte Kinder

Gerade bei Kindern aus bildungsfernen Haushalten oder mit Migrationshintergrund, bietet die Kita einen großen Vorteil. Die Kinder können dort Fertigkeiten ausbauen und Grundfähigkeiten lernen, mit denen sie sowohl in der Schule, als auch im späteren Berufsleben besser bestehen können. Es gibt bezüglich einer Kita- Pflicht im letzten Jahr vor Schuleintritt sicher gute Argumente dafür und auch dagegen, aber ich habe beobachtet, dass viele Kinder davon profitieren; dass es die Möglichkeit bietet,  hilfreiche Kompetenzen, wie z. B. den Erwerb der deutschen Sprache oder der Feinmotorik, die Voraussetzung für das spätere Schreibenlernen ist, spielerisch und somit kindgerecht zu erlangen.

Schwierigkeiten in der Interaktion, z. B. in der Kontaktaufnahme, sich schwer an Grenzen und Regeln halten können, sich selbst und die eigenen (körperlichen) Grenzen schwer wahrnehmen können, Impuls gesteuertes Verhalten und vieles mehr, sind Verhaltensweisen, die durch das Bewegen in einem sozialen Gefüge mit Gleichaltrigen, geübt und verbessert werden können. Manche brauchen dabei mehr Begleitung als andere und bei manchen reicht allein die Betreuung in Kindertagesstätten nicht aus. Da bedarf es möglicherweise weiterführender Behandlung der Erziehungsberatung- oder Frühförderstellen. All das sind Dinge, die ErzieherInnen erkennen und analysieren können sollten, um die Eltern entsprechend begleiten und beraten zu können. Es gibt so viele Hilfsangebote, zu einem großen Teil Krankenkassen finanziert, die Eltern wahrnehmen können, da ist es wirklich wichtig, dass es Pädagogen gibt, die wissen, worum und wie es geht.

Auch „normal“ entwickelte Kinder haben ein Recht auf gute Betreuung

Und nicht zu vergessen, die Kinder, die sich altersgerecht entwickeln und so „mitlaufen“, wie der Volksmund sagt. Für die ist eine liebevolle, zugewandte Betreuung genauso wertvoll und bestärkend.

Wie schön es doch ist, wenn wir Eltern den ErzieherInnen mit gutem Gefühl unsere Kinder anvertrauen können. Zu wissen, dass wir auf pädagogischer Ebene die gleichen Werte vermitteln wollen und in einer Erziehungspartnerschaft auf den gegenseitigen Respekt vertrauen können.

„Du und ich gemeinsam“

Rosige Aussichten?

Auf Grund des hohen Bedarfes an Betreuung, dem Mangel an Fachpersonal und dem Rechtsanspruch auf Betreuungsplätzen, wird sich die Lage wohl noch eine ganze Weile nicht entspannen können, aber mit einer gerechteren Bezahlung für ErzieherInnen, steigt vielleicht die Motivation von PädagogInnen und Menschen, die sich für die Arbeit mit Kindern interessieren, sich in diesem wichtigen Bereich zu engagieren. Diese Zeit im (Klein)Kindesalter heißt nicht umsonst Elementarbereich. In diesem prägenden Lebensabschnitt können wertvolle Grundbausteine gelegt werden, um den Kindern ein erfüllendes Leben als Teil unserer Gesellschaft zu ermöglichen.

 

Wie ist die Situation denn bei euch? Habt ihr ähnlich Erfahrungen gemacht? Was würdet ihr euch wünschen? Oder habt ihr das Glück, dass sich bei euch alles zum Guten gefügt hat? Erzählt doch gern davon.

Habt´s fein!

Sandra

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Warum es so wichtig ist den Kindern Wurzeln und Flügel zu verleihen

22. März 2018

"Zwei Dinge sollen Kinder von ihren Eltern bekommen: 
Wurzeln und Flügel."           
                                 (J. W. von Goethe)

Den Kindern Wurzeln und Flügel verleihen // Welche Wurzeln habe ich und welche möchte ich meinen Kindern mitgeben?

Ich überlege, was sind meine Wurzeln? Gute Frage. Meine Familie ist oft umgezogen, wir haben mehrfach neu angefangen und vor 10 Jahren sind sie ausgewandert. Seit über 16 Jahren nun ist meine Schwiegerfamilie meine Ersatzfamilie. Sie machen das toll! Und wenn ich an meine Wurzeln denke, dann sind sie es, die mir den so wichtigen Halt im Leben geben, die mich immer unterstützen und auffangen und wegen denen ich mir nicht vorstellen könnte, hier mal weiter weg zu ziehen. Ich genieße es, dass wir uns jederzeit sehen und helfen können- und das auch unabhängig von den Kindern. Das war schon vorher so.

Zuhause ist da, wo das Herz ist

Ich glaube, jeder sucht nach einem Ort oder einer Person, bei der er sich zuhause fühlen kann. Wo, wenn im Außen ein Sturm tobt, immer ein sicherer Hafen ist. Und so gestärkt, wie ich aus diesen Beziehungen hervor gehe, kann ich mich- entgegen meiner Natur- auch mal aus meiner Komfortzone wagen. Das lässt mich wachsen und macht mich glücklich.

                        

Ein neuer Lebensabschnitt

Wenn ich an meine Kinder denke, geht es da gerade um die neue Lebensphase, die unserem Vorschulkind bevor steht. Dadurch wird sich einiges für uns ändern, wir werden neue Routinen finden  und vermutlich auch verschiedene Gefühle aushalten müssen. Mein Mädchen freut sich sehr auf die Schule, hat großes Interesse an Zahlen, Buchstaben, Lesen und physikalischen Zusammenhängen. Sie dürstet es nach Wissen. Aber ähnlich, wie mir, machen ihr Veränderung auch Angst. Keiner von uns kann ihr spürbar machen, wie es werden wird. Vieles ist ungewiss.

Während ich also einerseits bemüht bin, ihr Flügel zu verleihen, um sie weiter wachsen zu lassen und sich diese neue Welt zu erobern, versuche ich auch, ihr die Sicherheit zu vermitteln, dass sie starke Wurzeln hat, die ihr alle nötige Kraft und Zuversicht geben werden.

Wachsen heißt auch Abschied nehmen

Da ich selber unsicher bin, wie das mit den Wurzeln so funktioniert, fällt es mir schwer intuitiv zu handeln, hätte ich nicht einen starken Partner an meiner Seite, könnte ich manches mal verzweifeln. Natürlich freue ich mich über jede Entwicklungsstufe, die sie meistern, über jeden neuen Schritt in Richtung Unabhängigkeit, den die Kinder gehen, gleichzeitig lässt es mich aber auch spüren, wie vergänglich alles ist, wie unaufhaltsam Veränderung fortschreitet und wie gern ich mir manchmal (wenn auch nur kurz) die Babyzeit zurücksehne, in der sie voller Vertrauen auf meiner Brust schliefen und es nichts gab, außer uns beiden und unserer Liebe.

Das Leben wir komplexer, herausfordernder je größer ihr Kosmos wird und irgendwann fangen sie an, nicht mehr nur um mich zu kreisen. Ein bittersüßes Gefühl. Wachsen heißt auch Abschied nehmen, von Vergangenem. Wie gut, dass die Zeit unermüdlich weiterläuft und ich gar keine Zeit habe, zu lange über den ein oder anderen Abschied nach zu denken, denn dann steht ja schon wieder eine neue Errungenschaft vor der Tür, die es zu bewundern gilt.

                     

Wir erden uns gegenseitig

In gewisser Weise geben wir uns dann gegenseitig Wurzeln. Sie machen aus mir eine Mama, jemand der wo dazu gehört, der eine Basis hat und gleichzeitig eine bildet. Das ist ein beruhigendes Bild. Ich bin angekommen und ich werde ihnen das Heim bieten, in das sie zurückkehren können, wenn der Sturm da draußen, sie mit zu reißen droht. Und wenn ich mal wieder mit all meinen Gedanken über den Wolken schwebe, sehe ich sie an und weiß, wo mein Anker ist.

Und eines weiß ich ganz sicher: meine Familie wird mich immer unterstützen und ihnen genauso die Wurzeln und die Flügel verleihen, die es braucht, um mit beiden Beinen auf dem Boden zu stehen und niemals auf zu geben, zu träumen.

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Filed Under: Allgemein, Leben mit Kindern Tagged: Kinder, Kinder stärken, Kindern Wurzeln und Flügel verleihen, Leben mit Kindern, neuer Lebensabschnitt, Schulkind

Wegen Überfüllung geschlossen!

4. Januar 2018

Wann bekommt der Ausspruch „was für eine Nacht“ eigentlich mal wieder eine andere Bedeutung, als dass man sich trotz heftigsten Wiederspruchs des eigenen Körpers, um die nacht wachende Brut kümmert, statt sich seinem wohlverdienten Dornröschenschlaf zu widmen.

Früher fühlten wir uns besonders cool, wenn wir einen ganzen Tag und eine ganze Nacht lang auf den Beinen waren und empfanden Gesellschaft dabei als erbauend.
Anschließend schrieben wir auf facebook oder wahlweise an irgendwelche Freunde happy smiley begleitende Posts à la „Was ’ne Nacht!“ und sanken glücklich und zufrieden in die Laken- um dort den ganzen nächsten Tag zu verschlafen.

Heute könnte mein müdes, matschiges Hirn noch nicht einmal Öffentlichkeits taugliche Posts verfassen. Zwar fühlt es sich genauso berauscht an, aber ohne das fluffige Kribbeln.

-Tausche rote Bäckchen, gegen tiefe Augenringe.-

Und während ich das hier tippe, hat Kind 1 alle geweckt, mich an sein Bett und Kind 2 in mein Bett gelockt und schenkt mir immer mal wieder 10-15 Minuten Hoffnung, dass eine Fortsetzung der nächtlichen Ruhe alsbald zu erwarten sei.
Aber nö. Das wär´ ja langweilig. Und mal ehrlich- wäre es nicht auch total unfair, wenn Kind 1 nun alleine weiterschlafen müsste, während Kind 2 sich längst einen Platz in der front row der elterlichen Schlafstätte gesichert hat?

Während mein müder Kopf noch zwischen Hoffen und Bangen schwebt, hat der Schlafentzug gebeutelte Körper schon beherzt zu gepackt und auch Kind 1 schnaufend ins eine Etage höher gelegene Traumland geschleppt.

Nun liege ich da mit zwei konkurrierenden Co-Sleepern, die sich erfahrungsgemäß immer um ein Elternteil duellieren- meistens mich und träume mich weg. Ins verlockende Einzelbett der großen Tochter. Hach, wie schön das jetzt wär!

Und an die Tür häng‘ ich ein Schild: „Stop! Wegen Überfüllung geschlossen!“
Und, wenn sie nicht (schon wieder) geweckt wurde, dann träumt sie noch heute…

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Filed Under: Leben mit Kindern Tagged: Familienbett, Leben mit Kindern, Schlaflos

Wie schön, dass du hier bist!

Ich bin Sandra, Mama von zwei bezaubernden kleinen Mädchen und verheiratet mit meiner Jugendliebe. Zusammen wohnen wir in einem kleinen Häuschen am Stadtrand und genießen die Vorzüge aus beiden Welten. Ich interessiere mich für viele Dinge rund um die klassischen Familienthemen, fotografiere gern, bastle und dekoriere und freue mich nun hier einen Ort geschaffen zu haben, an dem ich all das bündeln und zeigen kann.

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